Mein Laufjahr 2014 – was für ein ereignisreiches Jahr.
Über allem steht für mich natürlich der Marathon. Er zeigte mir, was möglich ist, wenn man nur will und an sich glaubt. Grenzen setzen wir uns selber oder schlimmer lassen sie uns setzen. Aus welchen Gründen auch immer.
Ich habe gelernt, dass man zufrieden sein kann mit dem, was man zunächst erreichen kann. 05:43:16 für den Marathon.
Ja habe ich gebraucht. Und? Es gibt immer wieder Menschen die da besser sind. Alleine durch Erfahrung und bessere Vorbereitung. Auch dazu: Na und? Ich habe etwas geschafft in meinem Leben und bin damit zufrieden zunächst dieses Ziel erreicht zu haben. Es zu verbessern, daran kann man immer arbeiten. In jeder Situation. Wichtig ist die Schritte einzuleiten, die dazu führen, dass wir etwas verbessern können und nicht auf der Stelle stehen zu bleiben.
Das ist einer der wichtigsten Punkte, den ich aus meinen Läufen und den damit verbundenen Erfolgen für mich gelernt habe.
Auch bin ich gelassener geworden. Nicht jedes Problem wirft mich gleich aus der Bahn. Meist ist es doch so, dass es vor dem Problem ein Leben gab. Warum also nicht auch danach? Und wer sagt, dass es nicht genauso gut, wenn nicht sogar besser sein kann. Anschauen was kommt und dann entsprechend handeln. Nicht vorher verrückt machen über etwas, was dann doch anders kommt.
Kann ich das immer so durchziehen wie ich es hier beschreibe? Natürlich nicht. Ich bin auch nur ein Mensch, aber ich kann mich immer wieder selbst daran erinnern so zu handeln. Sollte ich es mal nicht schaffen habe ich die richtigen Menschen um mich, die mir dabei helfen mich zu erinnern.
Auch das habe ich gelernt. Der harte Kern der Menschen um mich sind die Menschen die immer für mich da sind, auch wenn man sich nicht täglich sieht oder hört. Diese Menschen sind die wahre Familie die wir alle uns selber schaffen können und sollten.
Was habe ich noch gelernt?
Ich habe gelernt, dass ich für mich beim Laufen alleine sein möchte. Im Training ganz besonders. Ich möchte mich auf mich alleine konzentrieren können. Meinem Körper wahrnehmen und auf ihn hören können ohne dabei davon gestört zu werden Rücksicht auf andere nehmen zu müssen. Ja das ist egoistisch auf ganzer Linie, aber auch ok. Nicht immer müssen wir alles direkt mit anderen teilen.
Wer sich in Laufgruppen wohl fühlt soll dort laufen. Ist doch super, wenn es so klappt und man so Spaß an seinem Sport hat. Ich mag es einfach nicht.
Wettkämpfe mit anderen?
Ja gerne wieder, aber ich werde in Zukunft sehr darauf achten, dass ich dabei auf einer Höhe bin mit denen, die mit mir an den Start gehen UND auch dort werde ich mich letztlich nicht gänzlich zurücknehmen. Laufen ist für mich ein Einzelkampf und wird es auch immer bleiben. Was vor einem Wettkampf ist und danach ist wieder eine ganz andere Sache.
Ich rede sehr gern mit anderen Läufern. Befreunde mich auch mit ihnen und tausche Erfahrungen aus. Der Sport verbindet uns Läufer, jedoch anders als beim Mannschaftssport.
Auch gibt es nicht den Trainingsplan, der für alle gilt. 10 Läufer brauchen 10 verschiedene sehr individuelle Pläne und Strategien. Da gibt es kein richtig oder falsch. Eigentlich! Das was man wirklich falsch machen kann, ist sich auf Pläne aus Zeitungen und Zeitschriften verlassen, die nicht personalisiert sind, sondern im günstigsten Fall höchstens den statistischen Standardläufer ansprechen, den es in der Realität leider nicht gibt.
Ja, da passierte dann aber doch noch was. Ich fing viel an zu lesen. Von Sachbüchern bis zu Biographien. Doch auch ich konnte eins in allem zusammen nicht finden, die Antwort auf die eine allgemeine Frage: „Warum laufen wir?“
Tja und die kann auch nur jeder für sich selbst beantworten aber auch nicht immer in Worte fassen. Muss man aber auch nicht, wichtig ist die Antwort in jedem selber. Sie ist in jedenfalls genauso individuell wie jeder Mensch ist der läuft.
Alleine die Literatur zeigt, dass es nicht eine allgemeine Antwort gibt. Aber mich haben 2014 und besonders 2015 einige Bücher sehr nachhaltig angesprochen. Welche? Kommt im nächsten Beitrag ;-))
Für mich steht jedenfalls fest, solange ich beim Laufen hauptsächlich meine Freude und damit verbundenen Emotionen spüren kann wenn ich an den Start gehe, werde ich auch an den Start gehen. Laufen werde ich solange es geht, jedoch Wettkämpfe meiden wenn es mir nichts mehr bedeutet zu starten.
2015 habe ich genau diese Freude und die Emotionen genossen. Aber davon in den nächsten Beiträgen.