29. Hamburg Marathon – Der Start

Es ist nun was länger her das ich hier etwas geschrieben habe. Es hat sich aber auch seither viel ereignet. Ungeheuer viel Arbeit mit vielen Veränderungen und noch 2 anderen Läufen in 2014.

Ein unglaublicher Erfolg beim  30. Jubiläums Marathon in Hamburg, aber davon später mehr.

Sicher werden sich einige fragen „Kann man 1 Jahr danach noch was über einen Lauf schreiben?“

Oh ja man kann und zwar sehr genau! Ich habe inzwischen viel gelesen von und über andere Läufer. Die Meilensteine waren für mich die Bücher von Kilian Jornet (Lauf oder Stirb), Stefan Seibold (Einfach laufen) und vor allem das von Scott Jurek (Eat & Run), auf die Bücher gehe ich noch ein. Jeder von Ihnen konnte sich noch sehr genau an die Momente der für sie bedeutenden Läufe erinnern. Da war es egal wie lange diese her waren.

Genauso geht es mir mit dem 29. Hamburg Marathon. Dieses war ja auch mein erster Marathon überhaupt. Das vergisst man nicht, das ist einer der Meilensteine die man in seinen Erinnerungen hat. Alleine wenn ich auf der Seite des Hamburg Marathon die Videos und Bilder aus dem letzten Jahr sehe bekomme ich eine Gänsehaut hoch 3 und mir steigen wirklich Tränen in die Augen. Deshalb jetzt auch mal zum Thema ;-))

Ich hatte mir lange überlegt ob ich nicht doch wieder absage, denn die Vorbereitung war ja nun wirklich…nun sagen wir ungünstig verlaufen. Aber ich entschied mich den „Fluch“ zu brechen der für mich auf dem Marathon lag. Seit gut 10 Jahren wollte ich diesen nun schon laufen und deshalb habe ich mir gesagt „Tritt an und lauf was Du laufen kannst. Wenn es überhaupt nicht mehr geht hörst halt auf. Bist aber immerhin mehr gelaufen als wenn Du nicht am Start warst.“

Tja, gesagt getan. Ab in die Kompressionstight und -strümpfe, ärmelloses Shirt an und Startnummer daran befestigen, die Befestigungsmagnete dafür sind übrigens saugeil! Ich bin nun nicht der große Esser vor großen Ereignissen und deshalb gab es nur 2 Energieriegel und neben dem Kaffee noch gut einen halben Liter Wasser. Ich war dadurch vom Gefühl her nicht so voll gefressen wie von Brötchen oder so und das ist mir sehr wichtig, denn sonst kann ich nicht richtig laufen.

Als es dann Zeit wurde zur Bahn zu toben bin ich noch schnell in eine lange Trainingshose und eine Softshelljacke, denn es war leider, oder besser zum Glück, nicht gerade bestes Wetter. Den Kleiderbeutel geschultert und ab ging’s zur Bahn.

Ich war doch sehr überrascht was sich an Läufern hier in Wedel auf den Weg machte, damit hätte ich nicht gerechnet, denn viele sieht man hier nicht laufen, aber es steigerte meine Begeisterung und das Gefühl Teil einer großen Gemeinschaft zu sein stellte sich langsam ein. Auf halber Strecke kam ich noch mit einem Mitläufer ins Gespräch, aber an der Bahn trennte man sich, da er sich mit seiner Laufgruppe verabredet hatte.

Zunächst ging es von Wedel nach Altona um dort umzusteigen und dann die letzten 2 Stationen bis zur Sternschanze zu fahren. Auf dem Weg nach Altona glich die S-Bahn schon immer mehr einem Sonderzug für Marathonis und meine Stimmung stieg damit immer weiter.

Sternschanze angekommen mussten wir leider einmal außen rum über die Lagerstr. zum Athletenbereich laufen und konnten nicht durch den Tunnel zum Messegelände. Der Eingang zum Athletenbereich war schon fast etwas trist, aber dann stand man plötzlich Mitten in der Masse. Da setzte dann auch bei mir die Nervosität ein und aufgeregt suchte ich mir den Stand wo ich meinen Kleidersack abgeben konnte.

Vorher natürlich raus aus den Plünnen die ich nicht brauchte und

„ACHTUNG TIPS“

Brustwarzen abkleben, normales Leukoplast reicht

Zum Schutz vor Scheuerstellen mit Body Gilde oder einem anderen Silikongleitgel gut einreiben. Bleibt glatt bis zum Schluss.

Vorbereiteten Müllbeutel überziehen. Das ist der ultimative Kälte- und Windschutz für das Warten in den Startblöcken! Schnittmuster lege ich mal keins bei ;-))

Am Start

Alles nicht benötigte in den Kleiderbeutel und abgeben. Eine Sorge weniger.

Ich kam mir inzwischen wie ein kleines Kind nachts allein in der Spielzeugabteilung vor. Es war einfach nur elektrisierend was ich alles an Stimmung und Einflüssen aufnahm. Leider wurde es etwas gedämpft, fast schon wörtlich, denn nun stand der Gang zum Klo an. Ich denke mal das Stichwort Dixiklo braucht keine weiteren Erklärungen oder?

Als das überstanden war begab ich mich in die Richtung meines Startblocks und verlor auch langsam das Gefühl des Waschzwangs nach dem Dixiklo, denn die Aufregung stieg enorm an. Überall lag die Spannung in der Luft und dann stand ich endlich in meinem Startblock und sah nur Menschen. gelogen tausende Menschen die alle nur das eine Ziel hatten: Den Marathon bis ins Ziel schaffen. Manche mit andere ohne klare Zeitziele.

Ich gehörte zu letzteren, denn ich wollte es nur so weit wie möglich schaffen. Neben mir wurde gelacht, geschwiegen, Handyphotos gemacht, die Kommentatoren im Startbereich waren über allem durch die Lautsprecher zu hören. Diese Stimmung das erste Mal zu erleben war auch ein wunderbares Erlebnis. Es gab mir Kraft und ging mir Emotional sehr nahe.

Natürlich kam endlich der Countdown und Jubel wurde laut das es endlich los ging.

Los ging?? Nun ja, bei einigen tausend Läufern dauert es natürlich etwas bis man dann auch mal los kann. Aber dann ging es über den roten Teppich raus auf die Strecke und ich musste mich doch arg beherrschen nicht den Tränen freien Lauf zu lassen. Denn die Emotionen waren doch sehr stark bei mir.

Ich hatte es endlich geschafft! Ich war dabei! Ich lief diesen Marathon endlich und hatte somit den Fluch der darauf lag endlich gebrochen.

Ha! Wer sagt denn das der Frosch keine Haare hat…lach

Habe ich ihn geschafft? Musste ich vorher beenden? Nun, das schreibe ich im 2. Teil und da setze ich mich morgen gleich dran. Denn es gibt vom vergangenen Jahr noch so unglaublich viel mehr zu erzählen.

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